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2015-12-01 / 07:52
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PRESSEMITTEILUNG

Strategie "SHW 2020": Rückkehr zu profitablem Wachstum

- Verbesserung der operativen Exzellenz, Ausbau der internationalen Präsenz und Stärkung der Technologie- und Innovationsführerschaft haben Priorität

- Einer zweijährigen Phase der Konsolidierung und höherer Investitionen folgt von 2018 an eine Phase nachhaltigen und profitablen Wachstums

- Bis 2020 Steigerung des Umsatzes auf etwa 630 bis 660 Mio. Euro bei deutlich zunehmender Profitabilität

Aalen, 1. Dezember 2015. Die SHW AG, einer der führenden Automobilzulieferer von CO2-relevanten Pumpen und Motorkomponenten sowie Verbundbremsscheiben, hat heute ihre Strategie "SHW 2020" vorgestellt. Das Unternehmen will wieder auf seinen profitablen Wachstumspfad zurückkehren, indem es seine operative Exzellenz verbessert, die internationale Präsenz ausbaut und seine Technologie- und Innovationsführerschaft weiter stärkt. Die Geschäftsjahre 2016 und 2017 werden, wie bereits angekündigt, eine Phase der Umsatzkonsolidierung und höherer Investitionen mit sequentiell verbesserter Profitabilität sein. Von 2018 an rechnet das Unternehmen wieder mit deutlich steigendem Umsatz und Ergebnis. Ziel ist es, den Umsatz bis 2020 auf eine Größenordnung von 630 bis 660 Mio. Euro zu steigern. Die EBITDA-Marge soll im gleichen Zeitraum deutlich auf mindestens 12 Prozent zulegen.

Der Vorstand hat die Strategie des Unternehmens in den zurückliegenden Monaten vor dem Hintergrund der Markt- und Branchentrends und den Veränderungen im Management einer intensiven Überprüfung unterzogen. "Wir haben die Herausforderungen, die es zu meistern gilt, identifiziert und entsprechende Maßnahmenpläne und Lösungen entwickelt", sagt Dr. Frank Boshoff, Vorstandsvorsitzender der SHW AG. "Die SHW der Zukunft wird effizienter, internationaler und noch innovativer sein. Die Voraussetzungen, um in den kommenden Jahren aus eigener Kraft nachhaltig profitabel zu wachsen, haben wir geschaffen. Ich bin überzeugt: Ab 2018 werden wir mit dem Rückenwind deutlich steigender Umsätze wieder voll durchstarten."

SHW profitiert von Industrietrends

Die SHW profitiert von drei wesentlichen Trends in der Automobilindustrie:

- Die globale Nachfrage nach Mobilität steigt weiter an. Es wird erwartet, dass die globalen Produktionszahlen von sog. Light Vehicles (Fahrzeuge < 6 t) bis 2020 um durchschnittlich 3 Prozent pro Jahr auf etwa 103 Millionen Einheiten steigen werden. Das größte Wachstum wird für China und Europa erwartet.

- Verbrennungsmotoren werden - in absoluten Zahlen - auch in den nächsten Jahren die große Mehrzahl der Light Vehicles antreiben. Die zunehmende Bedeutung der Hybridantriebe - eine Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor - wird dabei mit einem Mehr an Pumpen pro Fahrzeug einhergehen.

- Die Reduzierung von CO2-Emissionen wird in allen strategischen Märkten vorangetrieben - mit ambitionierten Zielgrößen. So müssen die Automobilhersteller bis 2020 den CO2-Ausstoß pro Kilometer in Europa und China um jeweils etwa 27 Prozent reduzieren, in Nordamerika um ungefähr 21 Prozent. Das erfordert weiterhin die durchgängige Optimierung von Motor und Getriebe, für die die SHW über das entsprechende Produktportfolio verfügt.

"Wir bilden mit unseren Produkten die großen Trends der Automobilindustrie sehr gut ab. Mit dem Ausbau unserer internationalen Präsenz und der Stärkung unserer Technologie- und Innovationsführerschaft legen wir den Grundstein für den nächsten Wachstumsschub", so Dr. Boshoff.

Verbesserung der operativen Exzellenz

Der SHW ist es im Zeitraum von 2010 bis 2015 gelungen, die EBITDA-Marge des Geschäftsbereichs Bremsscheiben von 4,4 Prozent auf etwas über 10 Prozent mehr als zu verdoppeln. Dieser Geschäftsbereich ist bereits heute operativ gut aufgestellt und wird weiterhin konsequent an der Optimierung der Geschäftsprozesse arbeiten. Um auch im Geschäftsbereich Pumpen und Motorenkomponenten die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, wird der Fokus in den kommenden zwei Jahren darauf liegen, die Organisation flexibler und effizienter zu machen, die Kapazitäten zu erhöhen und das Produktionsnetzwerk zu optimieren.

Ein wichtiger Schlüssel ist in diesem Zusammenhang die Beseitigung der operativen und logistischen Engpässe in der Pulvermetallurgie am Standort Aalen-Wasseralfingen und der Pumpenmontage am Standort Bad Schussenried. Mit dem planmäßigen Abschluss der kapazitätserhöhenden Maßnahmen am Standort Aalen-Wasseralfingen (Investitionsvolumen 2014 - 2016: etwa 20 Millionen Euro) gegen Ende des ersten Quartals 2016 werden reibungslose Produktionsabläufe in der Pumpenmontage sichergestellt. Darüber hinaus werden in der Pulvermetallurgie die Maschinenausbringung und die Automatisierung einzelner Produktionsschritte optimiert. Die Weiterentwicklung der Prozess- und Matrix-Organisation im Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten ist ein weiterer Schwerpunkt. Wichtige übergeordnete Bereiche wie Einkauf, Vertrieb oder Forschung und Entwicklung werden stärker in das Produktionsnetzwerk von Aalen-Wasseralfingen und Bad Schussenried integriert. Die Reorganisation des Einkaufs- und Zulieferer-Managements soll ebenfalls zur Effizienzsteigerung beitragen.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Optimierung des Produktionsnetzwerkes mit der geplanten Errichtung eines neuen Standortes in Osteuropa. Damit einher geht die Verlagerung ausgewählter Pumpenprojekte und Wertschöpfungsstufen. Im ersten Halbjahr 2016 wird das Unternehmen potentielle Standorte evaluieren und die notwendige Infrastruktur aufbauen. Im zweiten Halbjahr sollen dann erste Bearbeitungs- und Montagelinien errichtet werden. Der Produktionsstart ist im Laufe des Jahres 2017 geplant. Die hieraus resultierende Ergebnisverbesserung wird bis 2020 - bei einem Umsatz von größer 100 Mio. Euro - auf einen hohen einstelligen Millionenbereich geschätzt.

Ausbau der Präsenz in allen strategischen Märkten

Die SHW ist heute bereits in allen strategisch relevanten Regionen präsent, um der steigenden Nachfrage ihrer Kunden in Europa, NAFTA, China und Brasilien gerecht zu werden. Im Zuge der aktuellen Strategie wird die SHW den Ausbau ihrer internationalen Präsenz im Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten gezielt vorantreiben. So wird die chinesische Tochtergesellschaft SHW Automotive Pumps (Kunshan) Co., Ltd am Standort Kunshan mit der Fertigung bereits existierender Pumpenmontageprojekte starten. Im Jahr 2017 soll dort dann die Produktion von Getriebeölpumpen für einen führenden chinesischen Automobilhersteller aufgenommen werden. Ab 2018 wird das Unternehmen für einen bedeutenden nordamerikanischen Automobilhersteller für eine globale Motorenplattform mit der Serienfertigung von variablen Motorschmierölpumpen in Nordamerika und Europa beginnen, in China ein Jahr später. Die Internationalisierungsstrategie wird sich im Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten verstärkt ab 2018 in den Umsatzzahlen niederschlagen.

Im Geschäftsbereich Bremsscheiben ist das chinesische Joint Venture SHW Longji Brake Discs (LongKou) Co., Ltd. seit 1. April 2015 operativ tätig. Das Gemeinschaftsunternehmen produziert zunächst unbearbeitete Bremsscheiben für das Ersatzteilgeschäft des chinesischen Partners. Zukünftig wird sich das Joint Venture auf die Entwicklung und Produktion von bearbeiteten einteiligen belüfteten Bremsscheiben für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge für überwiegend multinationale Automobilhersteller im asiatischen Markt konzentrieren. Für den geplanten Markteintritt des Geschäftsbereichs Bremsscheiben in Nordamerika werden derzeit verschiedene Optionen geprüft.

Stärkung der Technologie- und Innovationsführerschaft

Die SHW wird ihre Position als Technologie- und Innovationsführer ausbauen. Im Bereich CO2- bzw. gewichtsreduzierender Motorölpumpen und Verbundbremsscheiben hat das Unternehmen bereits heute eine führende Position inne. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sieht die SHW in den kommenden Jahren besonders hohes Wachstumspotential bei Getriebeölpumpen. So ist es der SHW gelungen, Haupt-Getriebeölpumpen als doppelhubige Flügelzellenpumpen zu entwickeln, die nach Gewicht, Wirkungsgrad und Größe deutliche Vorteile bieten. Prototypen hierfür sind bereits an mehrere renommierte Hersteller von Automatikgetrieben geliefert worden. Zudem wird die Standardisierung der sekundären Getriebeölpumpen für die Start-Stopp-Funktion in Verbindung mit einem modularen Baukasten verstärkt vorangetrieben.

Als Entwicklungsfeld mit zusätzlichen Marktpotentialen sieht die SHW zudem die zunehmende Elektrifizierung von Nebenaggregaten in Verbindung mit der Hybridisierung des Antriebsstrangs und der Einführung des 48V-Bordnetzes. Die SHW wird in diesem Zusammenhang ihre elektronische Antriebs- und Steuerungsexpertise zur Ergänzung der hydraulischen Kernkompetenz ausbauen. Neben der Rekrutierung von entsprechend qualifizierten Entwicklungsexperten evaluiert das Unternehmen intensiv mögliche Übernahmeziele und Kooperationsmöglichkeiten.

Der Geschäftsbereich Bremsscheiben profitiert vom Trend zu leichteren Fahrzeugteilen. Mit der Verbundbremsscheibe hat die SHW ein äußerst innovatives Produkt im Produktportfolio, das Gewichtsreduzierung mit gleichzeitiger Verbesserung der Bremsperformance verbindet. Darüber hinaus wird die Ausweitung der Angebotspalette um gewichtsreduzierende Bauteile für das Bremssystem geprüft.

Rückkehr zu profitablem Umsatzwachstum ab 2018

Die SHW geht davon aus, nach einer zweijährigen Phase der Umsatzkonsolidierung ab 2018 wieder zu profitablem Umsatzwachstum zurückzukehren. Bis 2020 soll der Konzernumsatz auf eine Größenordnung von 630 bis 660 Mio. Euro (2015e: rund 470 Mio. Euro) steigen, die EBITDA-Marge im gleichen Zeitraum deutlich auf mindestens 12 Prozent zulegen.

Nach temporär erhöhten Investitionen in neue Märkte und weitere Produktionsstätten in den Jahren 2016 und 2017 plant das Unternehmen, die Investitionen ab 2018 auf ein Normalniveau zurückzufahren. Die bisherige Dividendenpolitik wird bestätigt. Die Ausschüttungsquote soll - abhängig vom Investitionsbedarf - weiterhin bei 30 bis 40 Prozent des Jahresüberschusses liegen.


Über SHW
Das Unternehmen wurde 1365 gegründet und zählt damit zu den ältesten Industriebetrieben in Deutschland. Heute ist die SHW AG ein führender Automobilzulieferer mit Produkten, die wesentlich zur Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und damit der CO2-Emissionen beitragen. Im Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten entwickelt und produziert der SHW-Konzern Pumpen für Personenkraftwagen und sogenannte Industrieanwendungen (Lkw, Agrar- und Baumaschinen sowie Stationärmotoren und Windkraftanlagen) sowie Motorkomponenten. Im Geschäftsbereich Bremsscheiben werden einteilige, belüftete Bremsscheiben aus Gusseisen sowie Leichtbaubremsscheiben aus einer Kombination von Eisenreibringen und Aluminiumtopf entwickelt und produziert. Zu den Kunden des SHW-Konzerns gehören namhafte Automobilhersteller, Nutzfahrzeug- sowie Landmaschinen- und Baumaschinenhersteller und andere Zulieferer der Fahrzeugindustrie. Der SHW-Konzern produziert derzeit an vier Produktionsstandorten in Deutschland (Bad Schussenried, Aalen-Wasseralfingen, Tuttlingen-Ludwigstal und Neuhausen ob Eck), einer Fertigungsstätte in Brasilien (Sao Paulo) und besitzt ein Vertriebs- und Entwicklungszentrum in Toronto, Kanada. Daneben hält die SHW Automotive GmbH 51 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen SHW Longji Brake Discs (LongKou) Co., Ltd., LongKou, China. Mit etwas mehr als 1.150 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2014 einen Konzernumsatz von 430 Millionen Euro. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.shw.de

Kontakt

Michael Schickling

Leiter Investor Relations & Unternehmenskommunikation

SHW AG

Telefon: +49 (0) 7361 502 462

E-Mail: michael.schickling@shw.de

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Pressemitteilung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der SHW AG beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

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