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26.10.2017 / 08:06
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PRESSEMITTEILUNG

 

SHW AG: Ausblick für das Gesamtjahr 2017 bestätigt

  • Konzernumsatz und EBITDA-Marge nach neun Monaten im Plan
  • Übernahme der Lust Hybrid-Technik stärkt Wettbewerbsposition in der Elektromobilität
  • Internationalisierung im Plan
 
 
Aalen, 26. Oktober 2017. Die SHW AG, einer der führenden Automobilzulieferer von CO2-relevanten Pumpen und Motorkomponenten sowie Verbundbremsscheiben, hat heute den Finanzbericht für die ersten neun Monate 2017 veröffentlicht.
 
"Die Produktionsanläufe für eine Haupt-Getriebeölpumpe und eine elektrische Zusatz-Getriebeölpumpe am chinesischen Standort Kunshan verlaufen planmäßig", sagt Dr. Frank Boshoff, Vorstandsvorsitzender der SHW AG. "Mit der Übernahme der Lust-Hybrid-Technik haben wir unsere Wettbewerbsposition in der Elektromobilität deutlich gestärkt. Auch mit unseren sonstigen Maßnahmen für deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum in den nächsten Jahren liegen wir voll im Plan. Auf der Grundlage der Neunmonatszahlen sind wir weiterhin zuversichtlich, dass wir unsere Jahresprognosen für das laufende Geschäftsjahr für Konzernumsatz und EBITDA-Marge erreichen werden."
 

EBITDA-Marge bei 10,1 Prozent

Der Konzernumsatz lag in den ersten neun Monaten 2017 mit 300,3 Mio. Euro wie erwartet um etwa 4 Prozent unter dem Vorjahreswert von 312,2 Mio. Euro. Ursächlich hierfür war der Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten.
 
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) verminderte sich um 6,8 Prozent von 32,5 Mio. Euro auf 30,3 Mio. Euro. Die entsprechende EBITDA-Marge lag mit 10,1 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert von 10,4 Prozent. Während sich die EBITDA-Marge des Geschäftsbereichs Pumpen und Motorkomponenten von 11,1 Prozent auf 12,2 Prozent verbesserte, verringerte sich die Marge des Geschäftsbereichs Bremsscheiben von 9,9 Prozent auf 6,8 Prozent. Darüber hinaus belasteten im administrativen Bereich - vor allem im zweiten und dritten Quartal - nicht wiederkehrende Kosten im Zusammenhang mit der Börsennotierung der SHW AG, Kundenprojekten sowie Akquisitionskosten das operative Ergebnis.
 
Weil gleichzeitig die Abschreibungen niedriger ausgefallen sind, verringerte sich der Periodenüberschuss nur um 1,6 Mio. Euro auf 8,3 Mio. Euro (Vorjahr 9,9 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie beträgt 1,29 Euro (Vorjahr 1,54 Euro).

 

Hohe Investitionen in neue Märkte und Prozess-Know-how

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag in den ersten neun Monaten bei 19,1 Mio. Euro (Vorjahr 2,9 Mio. Euro). Diese deutliche Verbesserung ist insbesondere auf den - im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum - signifikant geringeren Anstieg des Working Capital zurückzuführen.
 
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen übertraf im Zeitraum von Januar bis September mit -23,3 Mio. Euro den Vorjahreswert von -16,4 Mio. Euro um fast 42 Prozent. Davon wurden 17,5 Mio. Euro (Vorjahr 11,6 Mio. Euro) im Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten investiert. Im Geschäftsbereich Bremsscheiben waren es etwa 3,0 Mio. Euro (Vorjahr 3,3 Mio. Euro).
    3. Quartal   1. - 3. Quartal
in TEUR   2017   2016   2017   2016
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit   625   3.193   19.088   2.913
Cashflow aus Investitionstätigkeit
(Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen)
  -8.738   -6.741   -23.253   -16.424
Operativer Free Cashflow   -8.113   -3.548   -4.165   -13.511
Cashflow aus Investitionstätigkeit (Finanzanlagen)   -2.299   0   -9.118   0
Total Free Cashflow   -10.412   -3.548   -13.283   -13.511
Sonstiges (insbesondere Dividendenzahlungen sowie im Rahmen von Unternehmenserwerben übernommene Nettofinanzverbindlichkeiten)   -3.016   -9   -9.703   -6.594
Veränderung der Netto-Liquidität   -13.428   -3.557   -22.986   -20.105

Die deutliche Ausweitung der Investitionstätigkeit zeigt sich vor allem in dem Aufbau von Fertigungskapazitäten in den neuen Märkten China und Nordamerika, wo das Unternehmen von Januar bis September 2017 etwa 5,8 Mio. Euro (Vorjahr 0,7 Mio. Euro) aufgewendet hat. Im Gesamtjahr 2017 sollen an den Auslandsstandorten etwas über 9 Mio. Euro (Vorjahr 3,2 Mio. Euro) investiert werden. Insgesamt erzielte das Unternehmen zwar einen negativen Operativen Free Cashflow, dieser fiel jedoch im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus.
 
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Finanzanlagen betrifft die zweite Kapitaltranche für das Gemeinschaftsunternehmen SHW Longji Brake Discs (LongKou) Co., Ltd. und den ersten Kaufpreisanteil für die Lust Hybrid-Technik GmbH, Hermsdorf. Die SHW optimiert mit der Übernahme der Lust Hybrid-Technik seine Wertschöpfungstiefe im Bereich elektrisch angetriebener Pumpen. Das Unternehmen deckt als Anbieter im Bereich Electronics Manufacturing Services die komplette Auftragsfertigung von elektronischen Baugruppen ab - von der Prozessentwicklung über die Leiterplattenbestückung bis hin zu komplexen Prüfkonzepten und weltweiter Auslieferung. "Das Prozess-Know-how von Lust bei elektronischen Leiterplatten wird uns bei der Entwicklung und Montage von integrierten E-Pumpen erheblich voranbringen", betont Dr. Boshoff.
 

Höhere Marge bei Pumpen und Motorkomponenten

Der Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten erzielte in den ersten neun Monaten 2017 einen Umsatz von 230,6 Mio. Euro (Vorjahr 245,4 Mio. Euro). Dabei reduzierten sich die Umsatzerlöse im Bereich Personenkraftwagen von 203,7 Mio. Euro auf 180,6 Mio. Euro. Der erwartete Umsatzrückgang ist im Wesentlichen auf den geringeren Lieferanteil der SHW an der zweiten Generation einer elektrischen Getriebeölpumpe zurückzuführen. Zusätzlich wirkten sich geringere Produktumsätze für Dieselmotoren aus.
 
Die margenstarken Bereiche Truck & Off-Highway und Pulvermetallurgie konnten ihren Umsatz jeweils deutlich steigern. So erwirtschaftete der Bereich Truck & Off-Highway ein Umsatzplus von 18,4 Prozent auf 24,5 Mio. Euro (Vorjahr 20,7 Mio. Euro). Der Bereich Pulvermetallurgie verbesserte sich um 11,0 Prozent auf 23,3 Mio. Euro (Vorjahr 21,0 Mio. Euro). In den ersten zwei Monaten der Konzernzugehörigkeit trug die Lust Hybrid-Technik (LHT) 2,2 Mio. Euro zum Geschäftsbereichsumsatz bei.
 
Trotz des Umsatzrückgangs erzielte der Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten in der Berichtsperiode mit 28,1 Mio. Euro ein Segmentergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (EBITDA), das um 0,9 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau lag. Die EBITDA-Marge verbesserte sich dementsprechend von 11,1 Prozent auf 12,2 Prozent. Maßgeblich für die höhere Marge waren u.a. positive Produktmixeffekte, Produktivitätsverbesserungen sowie Einmaleffekte.
 
Die Ergebnisentwicklung der ausländischen Tochtergesellschaften in Brasilien, China und Kanada verlief insgesamt plangemäß. Die Gesellschaft in Rumänien ist im Aufbau begriffen. Die Aufwendungen für den zukunftsweisenden Auf- und Ausbau der Auslandsstandorte sind im operativen Segmentergebnis enthalten.
 

Marge im Geschäftsbereich Bremsscheiben unter Vorjahr

Im Geschäftsbereich Bremsscheiben lagen die Bremsscheibenauslieferungen in den ersten neun Monaten 2017 um 7,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Dazu haben alle drei Produktbereiche beigetragen. Der Umsatz stieg um 4,4 Prozent auf 69,7 Mio. Euro (Vorjahr 66,8 Mio. Euro).
 
Das Segmentergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) wurde durch Volumen- und Produktmixeffekte sowie Produktivitätsverbesserungen positiv beeinflusst. Dem standen jedoch insbesondere gestiegene Einstandskosten für Koks und andere Materialien sowie die vertragsgemäß zeitverzögerte Anpassung der Materialteuerungszuschläge gegenüber. Insgesamt verringerte sich das EBITDA des Geschäftsbereichs Bremsscheiben in der Berichtsperiode um 1,8 Mio. Euro auf 4,7 Mio. Euro.
 
Im Rahmen eines Strategie-Reviews hat sich der Vorstand eingehend mit der Entwicklung und den Perspektiven des Geschäftsbereichs Bremsscheiben beschäftigt. Das Management hat danach entschieden, sich zukünftig noch stärker auf hochwertige Verbundbremsscheiben zu fokussieren. Das Unternehmen sieht hier überdurchschnittliches Wachstumspotential, auch mit Blick auf das Thema Elektromobilität. So hat die SHW vor kurzem von einem renommierten europäischen Automobilhersteller Zusatzaufträge für verschiedene E-Fahrzeugmodelle erhalten.
 
Hinsichtlich des Bremsscheiben Joint Venture ist der Vorstand folgerichtig mit dem Joint Venture Partner Shandong Longji Machinery Co., Ltd. in Verkaufsverhandlungen über den 51-prozentigen SHW-Anteil eingetreten. Am 26. September 2017 hat die SHW Automotive GmbH einen Vertrag über den Verkauf ihrer Anteile am Joint Venture an den chinesischen Joint Venture-Partner unterzeichnet. Der Vollzug der Transaktion wird für das vierte Quartal 2017 erwartet.
 

Verträge mit Dr. Frank Boshoff (CEO) und Martin Simon (CFO) bis 2021 verlängert

Der Aufsichtsrat der SHW AG hat die Verträge mit Dr. Frank Boshoff (CEO) und Martin Simon (CFO) bis 2021 verlängert. "Das ist ein wichtiges Signal - nicht nur für die Kontinuität und Stabilität in der Unternehmensführung, sondern vor allem auch für die Wachstumsstrategie des Konzerns. Unter der Führung von Dr. Boshoff wird das bestehende Vorstandsteam die SHW in den kommenden Jahren zu einem global aufgestellten Automobilzulieferer weiterentwickeln", sagt Georg Wolf, Aufsichtsratsvorsitzender der SHW AG.

 

Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2017 unverändert

Der Vorstand der SHW AG rechnet vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen und branchenspezifischen Umfelds und unter Abwägung der Risiko- und Chancenpotenziale für das Gesamtjahr 2017 unverändert mit einem Konzernumsatz in einer Bandbreite von 400 Mio. Euro bis 420 Mio. Euro (Vorjahr 405,8 Mio. Euro).
 
Dabei wird für den Geschäftsbereich Pumpen und Motorkomponenten ein Umsatz von 310 Mio. Euro bis 330 Mio. Euro (Vorjahr 317,5 Mio. Euro) prognostiziert. Für den Geschäftsbereich Bremsscheiben wird ein Umsatz von etwa 90 Mio. Euro (Vorjahr 88,2 Mio. Euro) erwartet.
 
Unter diesen Annahmen rechnet SHW für das Gesamtjahr weiterhin mit einer EBITDA-Marge in einer Bandbreite von 10,0 Prozent bis 11,0 Prozent (Vorjahr 10,7 Prozent).

Finanzkennzahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate 2017 (in TEUR)
Kennzahlen - SHW-Konzern   3. Quartal   Ver-
änderung
  1. - 3. Quartal   Ver-
änderung
  2017   2016     2017   2016  
Umsatz   97.639   96.956   0,7%   300.333   312.219   -3,8%
EBITDA   10.477   10.714   -2,2%   30.251   32.469   -6,8%
in % vom Umsatz   10,7%   11,1%   -   10,1%   10,4%   -
Abschreibungen   5.968   6.147   -2,9%   17.464   18.343   -4,8%
in % vom Umsatz   6,1%   6,3%   -   5,8%   5,9%   -
EBIT   4.509   4.567   -1,3%   12.787   14.126   -9,5%
in % vom Umsatz   4,6%   4,7%   -   4,3%   4,5%   -
ROCE   -   -   -   10,6%   12,2%   -
Periodenüberschuss   2.924   3.371   -13,3%   8.304   9.907   -16,2%
                         
Kennzahlen - Pumpen und Motorkomponenten   3. Quartal   Ver-
änderung
  1. - 3. Quartal   Ver-
änderung
  2017   2016     2017   2016  
Umsatz   75.232   74.833   0,5%   230.584   245.438   -6,1%
EBITDA   10.208   8.392   21,6%   28.075   27.145   3,4%
in % vom Umsatz   13,6%   11,2%   -   12,2%   11,1%   -
Abschreibungen   4.813   4.970   -3,2%   14.147   14.781   -4,3%
in % vom Umsatz   6,4%   6,6%   -   6,1%   6,0%   -
EBIT   5.395   3.422   57,7%   13.928   12.364   12,6%
in % vom Umsatz   7,2%   4,6%   -   6,0%   5,0%   -
ROCE   -   -   -   17,8%   17,1%   -
                         
Kennzahlen - Bremsscheiben   3. Quartal   Ver-
änderung
  1. - 3. Quartal   Ver-
änderung
  2017   2016     2017   2016  
Umsatz   22.407   22.123   1,3%   69.749   66.781   4,4%
EBITDA   1.608   2.817   -42,9%   4.736   6.579   -28,0%
in % vom Umsatz   7,2%   12,7%   -   6,8%   9,9%   -
Abschreibungen   1.033   1.102   -6,3%   3.003   3.336   -10,0%
in % vom Umsatz   4,6%   5,0%   -   4,3%   5,0%   -
EBIT   575   1.715   -66,5%   1.733   3.243   -46,6%
in % vom Umsatz   2,6%   7,8%   -   2,5%   4,9%   -
ROCE   -   -   -   4,1%   6,9%   -


 


26.10.2017 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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